Uns liegt ein Rezept über „Tracleer 125 mg Flasche 56 St. N2“ vor. Bei der Eingabe in die Software (ADG) erscheint der Hinweis „Kein Großhandelsartikel! Bestellung umbuchen!“.

Wir haben uns nun gefragt, aus welchem Grund man Tracleer nicht über den Großhandel bestellen kann? Müssen wir irgendetwas Besonderes beachten?

Tracleer wird zur Behandlung seltener Erkrankungen eingesetzt. Da bei diesen die Untersuchung der Arzneimittelwirkungen und -risiken nur an einer relativ kleinen Patientengruppe möglich ist, werden auch nach der Zulassung verstärkt Maßnahmen zur Datenerfassung und Risikominimierung umgesetzt. Der Risikomanagementplan (RMP) sieht bei Tracleer die Umsetzung einer kontrollierten Distribution vor, um sicherzustellen, dass alle verordnenden Ärzte und alle Patienten spezielle Schulungsmaterialien erhalten und damit umfassend zu den Arzneimittelrisiken informiert sind.

Deshalb kann Tracleer auch nur direkt bestellt und nicht über den Großhandel bezogen werden. Die Apotheke muss beim Bestellvorgang den verordnenden Arzt angeben, damit festgestellt werden kann, ob es sich zum Beispiel um einen erstverordnenden Arzt handelt, dem das Schulungsmaterial zugesandt werden muss. Eine Bestellung kann also nur bei einem vorliegenden Rezept ausgelöst werden und eine Lagerhaltung ist nicht möglich. Im Sinne der Patientensicherheit sollten auch Apotheken darauf achten, die Bestimmungen bei einem kontrollierten Abgabesystem einzuhalten, um eine sichere Therapie zu ermöglichen.

Entsprechende Hinweise für die Apotheke sind auch in der Apothekensoftware hinterlegt:

Die Firma Actelion Pharmaceuticals hat für Tracleer bereits ein funktionierendes kontrolliertes Abgabesystem etabliert, mit dem (unter Einhaltung der Datenschutzbestimmungen) alle Stufen der Verteilungskette verfolgt werden können – von der Verschreibung über den Versand bis hin zur Abgabe in der Apotheke. Ein DAP Merkblatt zu diesem Thema unterstützt Apotheken beim Bestellvorgang.