
SARS-CoV-2, Influenza und das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) sind jährlich für einen Großteil der akuten respiratorischen Erkrankungen (ARE*) weltweit verantwortlich. Für gesunde Personen resultieren aus einer Infektion meist milde Verläufe, während es bei Risikopatienten (z. B. Säuglinge oder immunsupprimierte Menschen) zu schweren Verläufen mit letalem Ausgang kommen kann.
SARS-CoV-2
Das Anfang 2020 entdeckte SARS-CoV-2-Virus gehört zu den Coronaviren und gilt als Auslöser für Covid-19, eine Infektion die sich überwiegend durch milde Verläufe mit Symptomen des respiratorischen Traktes, Fieber oder Geruchs- und Geschmackstörungen äußert. In seltenen Fällen kann es, vor allem bei Risikopatienten, zu schweren bis letalen Verläufen kommen. Als respiratorisches Virus kann es zu Pneumonien kommen, SARS-CoV-2 kann allerdings auch andere Organsysteme befallen und diese schädigen. In Folge der Schädigung kann es zu Long Covid kommen, das durch charakteristische Symptome definiert ist, die länger als 3 Monate anhalten. Die Behandlung bezieht sich vor allem auf die Immunisierung mit einem breiten Spektrum an Vakzinen, während zusätzlich Arzneimittel wie Remdesivir zur Akuttherapie eingesetzt werden können.1
Influenza
Für die saisonal auftretende Influenza sind vor allem die Influenzaviren A und B verantwortlich. Nach der Infektion kommt es zu typischen Symptomen wie Halsschmerzen, Fieber, Glieder- und Kopfschmerzen. Charakterisiert ist die Infektion mit einem plötzlichen Ausbruch der Krankheit, die in der Regel 5 bis 7 Tage anhält und mit einem starken Krankheitsgefühl einhergeht. Allerdings kann es auch zu asymptomatischen Verläufen kommen. Besonders bei der älteren Bevölkerung kann es zu letalen Verläufen durch pulmonale Komplikationen (z. B. Influenzapneumonie) kommen. Zudem können Influenzaviren weitere Organsysteme befallen, wodurch es zu schweren Komplikationen, z. B. Rhabdomyolyse, kommen kann. Therapeutisch steht vor allem eine jährlich angepasste Impfung im Vordergrund, während bei akuten, schweren Infektionen eine antivirale Therapie erwogen werden kann.2
RSV
Das Humane Respiratorische Synzytial-Virus zählt zu einem der bedeutendsten Erreger für Säuglinge und Kleinkinder. Während es bei Erwachsenen meist zu milden Verläufen kommt, die in ihrer Symptomatik der Influenza ähneln, kommt es vor allem bei Neugeborenen und Kleinkindern mit Komorbiditäten jährlich zu hohen Hospitalisierungsraten und bei schweren Verläufen auch zu Todesfällen, die häufig aus einer infektionsbedingten Pneumonie hervorgehen. Da eine durchgemachte Infektion keine Immunität zur Folge hat, haben ein großer Teil aller Kinder bis zum 2. Lebensjahr mehr als eine Infektion durchgemacht. Da die akute Therapie ausschließlich symptomatisch erfolgen kann, stehen bei Risikopatienten Präventivmaßnahmen mit Palivizumab zur Verfügung. Impfstoffe sind momentan Teil der Forschung.3

Immer auf dem Laufenden mit dem DAP Radar
Begründet auf dem Hauptinfektionsweg, der Tröpfcheninfektion, liegt die Hauptsaison für alle 3 Viren im Winterhalbjahr, mit Infektionsspitzen zwischen November und April. Das DAP Radar informiert Sie alle 2 Wochen über das aktuelle Infektionsgeschehen und vergleicht die aktuellen Fallzahlen mit denen aus dem Vorjahr.
*Die Fallzahlen werden als prozentualer Anteil am Gesamt-ARE-Anteil dargestellt. Die Daten entstammen den eingesendeten und sequenzierten Proben der Arbeitsgemeinschaft Influenza des Robert Koch-Instituts.
1 Robert Koch-Institut: SARS-CoV-2: Virologische Basisdaten sowie Virusvarianten. Online verfügbar unter:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Virologische_Basisdaten.html
2 Robert Koch-Institut: Influenza (Teil 1): Erkrankungen durch saisonale Influenzaviren. Online verfügbar unter:
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Influenza_saisonal.html
3 Robert Koch-Institut: Respiratorische Synzytial-Virus-Infektionen (RSV). Online verfügbar unter:
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_RSV.html