Antihypertensiva können das Risiko für ekzematöse Dermatitis erhöhen
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Einige Medikamente können das Risiko für ekzematöse Dermatitis erhöhen. Diese Nebenwirkung ist besonders für Diuretika schon lange bekannt. Eine neue Studie legt nun den Schluss nahe, dass auch andere Antihypertensiva wie Calcium-Kanalblocker das Risiko bei älteren Patientinnen und Patienten erhöhen können.
Ein Forschungsteam um Morgan Ye hat in einer groß angelegten Kohortenstudie den Einfluss von Antihypertensiva auf das Auftreten von ekzematöser Dermatitis untersucht. Dabei wurden die Daten von über 1,5 Millionen Menschen im Health Improvement Network des Vereinigten Königreichs aus dem Zeitraum 1994 bis 2015 ausgewertet. In die Analyse wurden alle ab 60 Jahren aufgenommen, die zum Untersuchungsbeginn keine diagnostizierte ekzematöse Dermatitis aufwiesen.
Nach Aufarbeitung der Ergebnisse konnte das Forschungsteam folgende Schlüsse ziehen:
- Die Gesamtinzidenz für ekzematöse Dermatitis über einen medianen Beobachtungszeitraum von 6 Jahren lag bei 6,7 %.
- Die Inzidenz war für Menschen mit antihypertensiver Therapie höher im Vergleich zu denen ohne eine antihypertensive Behandlung (12 vs. 9 pro 1.000 Personenjahren). Die Personen mit einer antihypertensiven Behandlung hatten zudem ein erhöhtes Risiko, an einer ekzematösen Dermatitis zu erkranken (29 % erhöhte Hazard Rate).
- Das größte Risiko wurde bei Diuretika und Calcium-Kanalblockern beobachtet, während Betablocker und Angiotensin-Konversionsenzym(ACE)-Inhibitoren mit dem geringsten beobachteten Risiko verbunden waren.
Die Forscherinnen und Forscher schlussfolgern, dass zwar weitere Studien durchgeführt werden müssen, um zum Beispiel den zugrundeliegenden Mechanismus aufzuklären, die Studie allerdings alternative Behandlungsoptionen für Betroffene aufzeigen kann.1
1 Morgan Ye et al. Antihypertensive Medications and Eczematous Dermatitis in Older Adults.
Doi: 10.1001/jamadermatol.2024.1230