FDA genehmigt Zulassungs­antrag für Darolutamid und Docetaxel gegen Prostata­krebs

Darolutamid ist ein oraler Androgen­rezeptor-Inhibitor welcher bei nicht metastasiertem kastrations­resistentem Prostata­krebs (nmCRPC) indiziert ist. In Kombination mit dem Zytostatikum Docetaxel konnte eine signifikante Verbes­serung der Überlebens­zeit bei erwachsenen Patienten mit metastasiertem hormon­sensitivem Prostata­krebs gezeigt werden. Ein ergänzender Zulassungs­antrag für Darolutamid wurde genehmigt.

Prostata­krebs gehört mit zu den häufigsten Krebs­arten bei Männern. Schätzungen zufolge erhielten im Jahr 2020 1,4 Millionen Männer welt­weit die Diagnose Prostata­krebs. Davon sterben jährlich etwa 375.000. Bei den meisten Patienten ist der Tumor zum Zeit­punkt der Diagnose­stellung lokal begrenzt, wodurch eine kurative Behandlung mittels Operation oder Radio­therapie möglich ist. Bei 5 % der Patienten liegen zum Diagnose­zeitpunkt bereits Fern­metastasen vor. Die Behandlung richtet sich nach Art des Tumors und wird mit verschiedenen Hormon- und/oder Chemo­therapeutika sowie Androgen­rezeptor-Inhibitoren wie Darolutamid durchge­führt.

Die randomisierte, multi­zentrische, doppel­blind durchge­führte, placebo­kontrollierte Phase-III-Studie ARASENS, bei der 1.306 Probanden im Verhältnis 1:1 in eine Verum­gruppe mit der Kombination Darolutamid, Docetaxel und Androgen­deprivations­therapie (ADT) sowie eine Placebo­gruppe mit Docetaxel, ADT und einem Placebo randomisiert wurden, zeigte ein um 32 % gesenktes Sterbe­risiko im Interventionsarm gegen­über der Kontroll­gruppe. Zudem zeigte sich eine signifikante Verbesserung der Gesamt­überlebens­zeit und der schmerz­freien Zeit unter Behandlung mit der 3-fach-Kombination.1

Bei den Neben­wirkungen gab es zwischen der Interventions- und Kontroll­gruppe keine signifikanten Unterschiede, sie ähnelten sich in Häufigkeit und Schwere. Im Interventionsarm kam es im Vergleich zur Kontroll­gruppe zu Verstopfung (23 % bzw. 20 %), Appetit­losigkeit (19 % bzw. 13 %), Blutungen (18 % bzw. 13 %), Bluthoch­druck (14 % bzw. 9 %), Gewichts­zunahme (18 % bzw. 16 %) und Haut­ausschlag (19 % bzw. 15 %). Schwerwiegende Neben­wirkungen traten bei 45 % bzw. 42 % auf. Die Mortalitäts­rate lag in beiden Gruppen bei 4 %.2

Aufgrund der positiven Studien­daten hat die Food and Drug Administration (FDA) einen ergänzenden Antrag für Darolutamid für die Indikation des metastasierten hormon­sensitiven Prostata­krebses zuge­lassen. Bisher war Darolutamid nur für Patienten mit nicht metastasiertem kastrations­resistentem Prostata­krebs zuge­lassen.

 


1 Bayer: Pressemitteilung: US-Gesundheitsbehörde FDA genehmigt die zusätzliche Anwendung von Darolutamid in Kombination mit Docetaxel bei metastasiertem hormonsensitivem Prostatakrebs (mHSPC), abrufbar unter:
https://media.bayer.de/baynews/baynews.nsf/id/US-Gesundheitsbehoerde-FDA-genehmigt-zusaetzliche-Anwendung-Darolutamid-Kombination-Docetaxel?Open&parent=news-overview-category-search-de&ccm=020

2 Pharmacy Times: FDA Approves sNDA for Nubeqa with Docetaxel to treat hormonesensitive prostate cancer, abrufbar unter:
https://www.pharmacytimes.com/view/fda-approves-snda-for-nubeqa-with-docetaxel-to-treat-hormone-sensitive-prostate-cancer

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