Pharmazeutische Dienstleistungen: zukunftssichere Finanzierung gefordert

Im Rahmen der Gesund­heits­minister­konferenz beraten derzeit die Gesund­heits­ministerinnen und -minister der Bundes­länder über zentrale Heraus­forderungen im deutschen Gesund­heits­system. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Rolle der Apotheken. Bereits jetzt zeichnet sich ein erster Erfolg ab: Ein Antrag aus Branden­burg zur besseren Ver­gütung pharma­zeutischer Dienst­leistungen (pDL) wurde mehr­heit­lich ange­nommen.

Mit diesem Beschluss fordern die Länder das Bundes­gesund­heits­ministerium auf, die gesetz­lichen Rahmen­bedingungen so zu über­arbeiten, dass eine ver­lässliche und ange­messene Ver­gütung für pharma­zeutische Dienst­leistungen gewähr­leistet ist. Gleich­zeitig soll für die Apotheken dadurch die Attrakti­vität dieser Leistungen gestei­gert werden.

Apotheken sind ein unver­zichtbarer Bestand­teil der Gesund­heits­ver­sorgung“, betont Branden­burgs Gesundheits­ministerin Britta Müller (parteilos). „Sie sichern nicht nur die flächen­deckende Arznei­mittel­ver­sorgung, sondern über­nehmen zunehmend auch pharma­zeutische Dienst­leistungen.“ Zu den pDL zählen unter anderem die intensive Betreuung von Krebs­patientinnen und -patienten sowie präventive Angebote.

Aktuell erfolgt die Finanzierung der pDL über einen Fonds, der durch Zuschläge auf ver­schreibungs­pflichtige Medika­mente gemäß der Arznei­mittel­preis­ver­ordnung gespeist wird. Zwar können die derzeit erbrachten Leistungen noch voll­ständig ver­gütet werden, doch bei einer Aus­weitung des Anspruchs auf größere Bevölkerungs­gruppen droht eine Unter­finanzierung. Dies könnte dazu führen, dass Apotheken für ihre Leistungen nicht oder nur teil­weise ver­gütet werden. Das wirtschaft­liche Risiko tragen bis­lang allein die Apotheken.

Müller unter­streicht: „Es ist dringend notwendig, die Vergütungs­struktur für pharma­zeutische Dienst­leistungen neu zu gestalten. Wie in anderen Branchen auch, müssen Apotheken sich darauf ver­lassen können, dass erbrachte Leistungen in vollem Umfang ver­gütet werden.

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