Calcium­versorgung: Bedeutung, Auf­nahme und geeignete Präparate

Calcium ist ein wichtiger Bestand­teil von Zähnen und Knochen. Bei einem Ungleich­gewicht zwischen Auf­nahme und Ab­gabe kann es lang­fristig zu Osteoporose kommen. Um dem entgegen­zuwirken, gibt es verschiedene Calcium­präparate – unter anderem Calcium­citrat und Calcium­carbonat. Welche Form und Darreichung am besten geeignet ist, hängt von indivi­duellen Faktoren wie der Ein­nahme säure­hemmender Medika­mente und Blut­hoch­druck ab.

Calcium ist ein zentraler Bestand­teil von Knochen und Zähnen und spielt eine wichtige Rolle bei der Reiz­leitung von Nerven­zellen, der Muskel- und Herz­funktion sowie der Blut­gerinnung.1,2 Wird die Calcium­aus­scheidung nicht durch eine aus­reichende Zufuhr ausge­glichen, greift der Körper auf die Calcium­reserven in den Knochen zurück, um den Blut­spiegel stabil zu halten – was langfristig zu Osteoporose führen kann. Die empfohlene tägliche Calcium­zufuhr variiert je nach Alter und Geschlecht und liegt in der Regel zwischen 400 und 1200 mg.1

Sollte keine ausreichende Calcium­zufuhr gewähr­leistet sein, kann zur Vor­beugung von Osteo­porose, Blut­hoch­druck, Hyper­cholesterinämie und Krebs auf Calcium­präparate zurück­ge­griffen werden. Zu den gängigsten Formen von Calcium­präparaten zählen Calcium­carbonat und Calcium­citrat, die sich in mehreren Punkten unter­scheiden.1,3 Calcium­carbonat ist kosten­günstiger und enthält etwa 40 % elementares Calcium, verur­sacht jedoch häufiger Verdauungs­beschwerden und erfordert auf­grund seiner geringeren Löslichkeit eine aus­reichende Menge an Magen­säure für eine gute Auf­nahme. Calcium­citrat ist teurer, enthält etwa 24 % elementares Calcium, ist jedoch besser löslich und auch bei verminderter Magen­säure­produktion (z. B. durch säure­hemmende Medika­mente) besser resorbierbar. Die Bio­verfüg­bar­keit von Calcium wird eben­falls durch die Art der Nahrung beeinflusst, da beispiels­weise pflanz­liche Stoffe wie Phytinsäure (z. B. in Getreide­produkten) und Oxalsäure (z. B. in Spinat und Rhabarber) ohne die richtige Zubereitung die Calcium­auf­nahme hemmen können.1,4 Umge­kehrt kann die Kombi­nation bestimmter Nahrungs­mittel (z. B. geröstetes Weiß­brot mit Kaffee oder Cola light) die Auf­nahme um 10–30 % erhöhen.1

Calcium­präparate sind in verschiedenen Darreichungs­formen erhält­lich, z. B. als Kau-, Lutsch-, Schmelz- und Brause­tabletten.2 Letztere enthalten zur Sprudel­bildung häufig Natrium­hydrogen­carbonat – ein Inhalts­stoff, dessen Gehalt in der Regel weder zu schmecken noch auf der Verpackung ange­geben ist, der jedoch den Blut­druck bzw. das Risiko für Blut­hoch­druck erhöhen kann.5 Besonders Menschen mit Blut­hoch­druck sollten daher besser auf alternative Darreichungs­formen wie z. B. Kau- oder Lutsch­tabletten zurück­greifen.
 


1 Hanzlik et al. (2005). Relative Bioavailability of Calcium from Calcium Formate, Calcium Citrate, and Calcium Carbonate. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0022356524320245
2 Pharma Wiki (2025). Calcium. https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Calcium
3 Lablink Solutions (2024). Which is Better: Calcium Citrate or Calcium Carbonate? https://lablinksolutions.com/2024/10/28/which-is-better-calcium-citrate-or-calcium-carbonate-discover-the-right-calcium/
4 Osteoporose Selbsthilfegruppen Dachverband e.V. Calcium-Räuber. https://www.osd-ev.org/patienten/ernaehrung/calcium-raeuber
5 Verbraucherzentrale NRW (2025). Nahrungsergänzungsmittel: Brausetabletten mit sprudelnder Nebenwirkung? https://www.verbraucherzentrale.nrw/wissen/lebensmittel/nahrungsergaenzungsmittel/nahrungsergaenzungsmittel-brausetabletten-mit-sprudelnder-nebenwirkung-106595

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